von Tromsø nach Alta
Günter Heumann-Storp • Aug. 15, 2020
Tag 23 der Norwegenreise - von Tromsø nach Alta
15. August 2020
Die Fahrt nach Alta hat mir einen Menge geboten und auch einiges abverlangt. Auf dem Campingplatz bei Tromsø war ich noch guter Hoffnung, dass ich einigermaßen trocken nach Alta kommen könnte. Aber der schwarze Himmel über der Studentenstadt im Norden ließ Schlimmes erahnen. Und es kam dann auch so. Bis zur ersten Fähre Lyngseidet-Svensby regnete es sich ein. Ich war froh, auf der Fähre selber ein trockenes Plätzchen zu haben.
Danach ging es hoch in die Berge bei Sørstraumen, mit Eisregen und Temperaturen um die sieben Grad. Na ja, die Kanaren sind sicherlich anders. Danach besserte sich das Wetter. Immer wieder konnte ich bei kurzen, sonnigen Phasen die beeindruckende Landschaft sehen und Fotos schießen.
Dann sehe ich etwas Weißes im Graben und verlangsame die Fahrt. Ich dachte erst an ein Schaf. Als ich näher komme, sehe ich mich mit einem weißen Elch konfrontiert, der völlig unbeeindruckt im tiefen Graben sein Mittagessen zu sich nimmt. Leider war Anhalten nicht nur verboten, sondern auch gefährlich, so dass ich diesen besonderen Moment nicht für die Nachwelt erhalten konnte.
In Richtung Alta ging die Temperatur auf sportliche 13 Hitzegrade hoch. Wenn man aus den Bergen kommt, ist das schon ein Quantensprung.
Kurz vor Alta treffe ich Carsten. Er steht mit seinem Motorrad am Straßenrand und grüßt mich. Ich grüße zurück und sehe im Vorbeifahren, wie er hinter mir her winkt - offenbar doch kein bloßer Bikergruß, sondern es hat sich ein Problem aufgetan. Als ich bei ihm ankomme, erklärt mir Carsten sein Dilemma. Er hat sich irgendwo einen Platten in den Hinterreifen gefahren und ihn danach mit einem Kit geflickt. So weit so gut. Beim Aufpumpen mit der Gaskartusche brach dann aber das Kartuschenventil ab. Und so stand er dann, mit seinen geflickten, platten Reifen. Einen Abschleppdienst hatte er schon gerufen. Viel helfen konnte ich also nicht, nur mit meiner Reifenpumpe das Rad so weit aufpumpen, dass man damit auf einen Abschlepper fahren kann. Der kam dann auch prompt mit den letzten Pumpenhieben. Carsten und er verschwanden in Richtung Alta.
Als ich etwa eine halbe Stunde später auf dem Campingplatz "River Camping" in Alta eintreffe, läuft mir Carsten über den Weg. Wir staunen beide nicht schlecht. Seine Geschichte ist schnell zu Ende erzählt. Er muss ein paar Tage auf dem Platz warten, bis der Abschleppdienst einen neuen Reifen besorgt hat. Der geflickte war zwar dicht, aber bis Leipzig wollte Carsten damit doch nicht fahren.
Das war es für heute. Morgen sehe ich mir Alta und Hammerfest an.
Viele Grüße
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