Auf dem Landweg nach New York 
Ein Interview mit Kaupo Homberg und Efy Zeniou… 

zwei von fünf jungen Leuten, die es mit vier klapprigen Ural - Gespannen gewagt haben, über 40.000 Kilometer zweieinhalb Jahre lang von Halle an der Saale aus Richtung Osten aufzubrechen, um auf dem Landweg New York zu erreichen. Die drei anderen Akteure dieser abenteuerlichen Reise, nämlich Anne Knoedler, Elisabeth Oertel und Johannes Foetsch, möchte ich hier nicht verschweigen, auch wenn sie bei unserem Gespräch nicht dabei waren. 

Grafik: Aus dem Flyer zum Film
Was verbindet diese fünf jungen Leute, dass sie so eine Reise gewagt haben? Sicherlich waren es eine gehörige Portion Abenteuerlust, Mut und - das sagen sie selber - auch Naivität. Kennen gelernt haben sie sich als Kunststudenten. Zumindest bei der späteren Gestaltung ihres Films und Buches wird ihnen das sehr geholfen haben, nicht jedoch bei den 972 Breakdowns, die sie während ihrer Reise mit den Motorrädern erlebt haben. Hier waren sie auf die aktive Hilfe von Menschen - Zufallsbekanntschaften - in Georgien, Russland, der Mongolei, Kasachstan, Ost-Sibirien und später den USA angewiesen. Es ist ihrem sympathischen und weltoffenen Auftreten geschuldet, dass sie diese Hilfe immer gefunden und dabei Freundschaften geschlossen haben. 

Als ihre Reise nach zweieinhalb Jahren in New York endete, haben sie - eigentlich rein zufällig - auf einer Vortragsreise Dr. Daniel von Rüdiger, einen Musiker, Künstler, Expeditionsforscher, Filmemacher und Motorradfahrer kennen gelernt. Die Chemie zwischen ihnen stimmte, so dass sie fortan über ein Jahr zusammenarbeiteten. Was herauskam, ist Kinofilm über eine Reise, wie er authentischer, abenteuerlicher und menschlicher nicht sein kann. Er unterschiedet sich deutlich von den vielen Filmen über Motorradreisen mit gestellten Szenen, die immer wiederholt wurden, bis sie passten. Die Gruppe hat sich selbst bei ihrer Fahrt dokumentiert und in Dr. Daniel von Rüdiger jemanden gefunden, der genau dieses Material perfekt zusammenschneiden und mit einer entsprechenden Musik unterlegen kann. 

Bild: 
Aus Flyer zum Film "Auf dem Landweg nach New York", Rechte "LEAVINGHOMEFUNKTION.COM"
Ich habe Kaupo und Efy in Gelsenkirchen bei einem Film ihrer Promotion Tour durch Deutschland kennen gelernt. Der auf Anhieb nette Kontakt führte ein paar Tage später zu diesem Interview, in dem mir die beiden sehr persönlich einige Fragen zu ihrer Reise beantwortet haben. Damit ich meinen Namen nicht immer wieder lesen muss, verstecke ich mich dabei hinter meiner Funktion als Redakteur von „MopedTravel“. Viel Spaß beim Lesen. 

Im Bild: Kaupo und Efy, Foto MopedTravel

MopedTravel: 
Kanntet ihr euch eigentlich vorher schon oder seid ihr für die Reise zusammen gekommen?

Kaupo:
Ich habe Johannes 2008 getroffen, als ich in Halle an der Saale ein Austauschstudium absolviert habe. Ein Jahr lang war ich dort. So habe ich ihn, aber auch die anderen, kennen gelernt. 

Efy:
Ich habe Johannes und Elisabeth bei einer Künstlerresidenz in Rotterdam getroffen. Da hatten die beiden schon die Reise geplant. Sie waren sehr begeistert von ihrer Idee und den Vorbereitungen dazu. Das lief also alles schon ohne mich. Ich bin dazu gekommen und habe mich den Planungen angeschlossen. 
Dabei habe ich die Organisation des „Crowdfunding“ übernommen. (Red.: Crowdfunding ist eine Finanzierungsform, bei der Anleger gemeinsam in ein Projekt investieren, damit dieses realisiert werden kann.) Das Crowdfunding erfolgte über eine Website zum Projekt.

Ich hatte erst gar nicht geplant, mit den anderen mitzufahren. Quasi als Anhalter wollte ich im Seitenwagen bis in die Türkei mitkommen und ursprünglich nach Zypern. Erst während der Fahrt habe ich ich entschlossen, das Projekt ganz zu begleiten. 

MopedTravel
Hast Du selber auch einen Motorradführerschein?

Efy:
Einen Motorradführerschein habe ich nicht. Die Entscheidung, mich selbst auf das Motorrad zu setzen, konnte ich also gar nicht treffen. 

Kaupo:
2015, nach meinem Aufenthalt in Halle, habe ich nach meiner Rückkehr nach Georgien dort den Motorradführerschein gemacht. Fünf Wochen dauerte die theoretische Schulung, die praktische Prüfung dagegen 30 Sekunden und kostet lediglich 50 Euro. Das war alles sehr, sehr leicht. 

MopedTravel: 
Wann begannen eigentlich die direkten Planungen zu der Reise?


Bild: Efy im Interview

Efy:
Ein Jahr bevor wir losgefahren sind, begannen die Planungen für die Reise. Die Motorräder mussten besorgt werden. Die anderen haben auch noch den Motorradführerschein machen müssen. Dazu kamen die Impfungen für die Regionen, durch die wir fahren wollten.

MopedTravel: 
Die Motorradführerscheine wurden also extra für diese Reise erworben?

Efy:
Ja. Für diese Reise mussten wir noch den Motorradführerschein machen, außer mir. Ich habe keinen Motorradführerschein.

MopedTravel: 
War es ein Problem, mit einem so frischen Führerschein ohne Fahrerfahrung eine solche Reise zu wagen?

Efy:
Na ja, im Gegensatz zu den Gepflogenheiten in Georgien müssen für den Führerschein in Deutschland viel mehr Übungen und Fahrstunden absolviert werden. Dort lernt man, glaube ich, sehr gut und sehr genau, wie man mit einem Motorrad umgehen muss. Es war lustig, alle diese vielen Regeln zu lernen und dann sofort loszufahren. 

MopedTravel: 
Warum seid ihr eigentlich mit dem Motorrad gefahren und nicht einfach mit einem Auto?

Kaupo:
Die Idee war, die ganze Zeit offen zu fahren, nicht in einem Kasten wie einem Auto. Wir wollten keine Grenzen oder Barrieren zulassen. In einem Auto ist man getrennter von der Umwelt. Mit einem Motorrad ist es viel leichter, Leute zu treffen und Kontakte zu knüpfen. 

MopedTravel: 
Ihr seid alle studierte Künstler. Hat euch das auf dieser Reise geholfen?

Kaupo:
Für mich ja. Ich habe mich vorher mit der wirtschaftlichen Situation in den Ländern beschäftigt, durch die wir fahren wollten. Und ich war sehr fokussiert auf diese Reise. Die Kulturen und die Geschichten dazu haben mich interessiert. Für mich war es wie ein Überschreiten von Grenzen. Einen handwerklichen Beruf wie etwa Mechaniker habe ich aber vor dem Studium nicht gelernt. Auch die anderen nicht. Wir sind alle Künstler ohne handwerkliche Erfahrungen, was das Reparieren von Fahrzeugen angeht. 

Wir wussten nicht, wie wir diese Motorräder reparieren sollten. Als wir starteten, haben wir eine Menge falsch gemacht und auch eine Reihe an Schwierigkeiten selber kreiert. So folgte ein Problem auf das nächste. Aber nach ein paar Monaten haben wir uns hineingearbeitet und wussten sehr genau, was zu tun war. Wir haben von den vielen Menschen in Russland gelernt, die uns von einer Stadt zur nächsten weitergeholfen haben. So haben wir auch gelernt, wo wir Ersatzteile herbekommen und wie wir diese wechseln.

MopedTravel: 
Warum seid ihr mit Ural Motorrädern gefahren und habt keine weniger störanfällige Marke gewählt?

Efy:
Wir haben genau diese Marke ausgewählt, weil sie besonders auf die Regionen zugeschnitten ist, durch die wir gefahren sind. In allen ehemaligen sowjetischen Staaten, der Mongolei, Kasachstan und Ost-Sibirien kennt man diese Motorräder. 
Es ist ein sehr günstiges Motorrad und wir konnten überall Ersatzteile finden. Das alles hat uns leicht in Kontakt zu den Menschen gebracht, denn die wollten wir ja auf unserer Fahrt kennen lernen. Insbesondere in Russland waren die Menschen sehr glücklich darüber, dass wir mit Ural Gespannen unterwegs waren und nicht etwa mit deutschen Motorrädern. Wir selber waren auch im Nachgang sehr glücklich über diese Entscheidung, mit solchen Gespannen zu fahren. 

MopedTravel: 
Hattet ihr irgendeine Inspiration von außen für diese Reise? Ich denke da an die Osterfahrungen des Journalisten Andreas Hülsmann oder die Reise „Long way Round“ der beiden Schauspieler Iven Mc. Gregor und Charley Borman.

Efy:
Ich kenne den Film „Long way Round“. Ich habe aber erst davon gehört, als wir schon näher an der „Road of Bones“ waren. Johannes und Elisabeth wussten schon vorher von den Erfahrungen der beiden Abenteurer. Sie haben mir auch empfohlen, den Film anzusehen, aber ich habe das vor der Reise nicht getan. 

Kaupo:
„Long way Round“ war eine völlig andere Reise als die, die wir unternommen haben. Mc Gregor und Borman hatten ein ganzes Team um sich herum. Sie sind sehr schnell gereist. Allein aus diesem Grunde war es eine sehr unterschiedliche Reise. Wir haben dieselbe Straße gewählt, aber die Reise war völlig anders. 




Bild links: Kaupo im Interview


MopedTravel: 
War es denn nicht sehr schwierig, das alles ohne Team im Hintergrund zu bewältigen?

Kaupo:
Ja, es war schon kompliziert, angefangen vom „Funding“ (Red.: Crowdfunding) und der Kampagne dazu, sowie dem Sponsoring. Wir wussten auch nicht, wie wir die Motorräder handhaben sollten. Dann mussten noch die Visa beantragt werden. Das mussten wir komplett selber machen. 

Efy:
Die Planungen für die Reise liefen nicht erst während der Fahrt. Wir haben uns schon vorher darauf vorbereitet, soweit das überhaupt möglich war. Unterwegs sind wir Schritt für Schritt weiter vorgegangen und haben unsere Planungen der Reise angepasst. Man kann aber nicht ein halbes Jahr im Voraus planen. Das erfolgte dann „step by step“. Dann konnten wir auch besser einschätzen, wie weit wir kommen würden. 

MopedTravel: 
Wann habe ihr euch dazu entschlossen, die Reise zu verfilmen und ein Buch darüber zu schreiben?

Efy:
Dazu haben wir uns schon entschlossen, bevor wir die Reise antraten. Wir haben das auch den Leuten in der Crowdfunding Kampagne angeboten. Wir hatten aber überhaupt keine Idee, wie das Buch eigentlich gestaltet würden oder wie der Film aussehen sollte. Uns war nur klar, dass wir ein Buch und einen Film machen wollten. Es war etwa so wie die Entscheidung, nach New York zu gehen. Wir haben gesagt: Okay, wir machen das. Mehr nicht. Wir haben einen Weg nach dem anderen beschritten. 
Das Buch hat hinterher sehr viel Zeit verschlungen. Aber dabei haben wir viel dazugelernt. 

MopedTravel: 
Ihr habt immer alle zusammen unter einem Zeltdach gelebt, wenn ihr nicht gefahren seid. Dabei gab es an sich keine Privatsphäre. Wie habt ihr diese Situation der gegenseitigen, ständigen Präsenz gemeistert? War das schwierig?

Efy:
Ich denke, man kann nach einiger Zeit mit einer solchen Situation umgehen. Ich wußte vorher auch nicht, wie das sein würde, über eine längere Zeit in und mit der Natur zu leben. Ich glaube schon, dass jeder auch etwas Privatsphäre braucht. Es war sicherlich eine interessantes, soziales Experiment. Wir waren nie daran interessiert, so etwas wie eine Realityshow“ zu filmen. Wir haben einfach die Entscheidung getroffen, die ganze Zeit über zusammen zu bleiben. Es war eine interessante Entscheidung. 
Das gute daran, so zu leben, ist die Tatsache, dass man keine kleineren sozialen Zweier- oder Dreierbindungen knüpft. Probleme wurden miteinander diskutiert, wenn das erforderlich war. Alles war offen, und das war auch gut so in solch einer Situation. Ansonsten waren wir alle darauf fokussiert, voran zu kommen. Es war also insgesamt ein sehr effizienter Weg der Problemlösung für eine begrenzte Zeit. 

MopedTravel: 
Nach dem Studium hat man sicherlich Ziele, wie das Leben weiter gehen soll. Hat diese Reise eure Ziele verändert?

Efy:
Natürlich. Wenn man mit einem Studium anfängt, dann hat man schon sehr abstrakte Vorstellungen darüber, was man später mit dem Studium anfangen will. Ich glaube, durch diese Reise ist es für alle klarer und greifbarer geworden, was wir jetzt tun wollen. Wir haben viel über Business und Netzwerker gelernt, wie man mit Menschen kommunizieren kann, mit der Presse spricht und wie man ein Produkt gestaltet. All die Dinge, die wir lernen durften, können wir jetzt in unserer künstlerischen Praxis anwenden. 

MopedTravel: 
War das nach diesen Erfahrungen die einzige Reise, die ihr in dieser Form gemacht habt oder plant ihr weitere?

Kaupo:
Erstmal wird es wohl die einzige Reise in dieser Form bleiben. Wir sind aber auch seit der Rückkehr mit Präsentationen und unserer Kinotour viel unterwegs. 

Ich möchte auch weiter Motorrad fahren. Aber ohne Seitenwagen. Das ist eine ganz andere Form des Fahrens. Mit einem Solomotorrad kann ich mich auch einmal in eine Kurve legen. (Freut sich)


Bild rechts: Efy und Kaupo im Interview
MopedTravel: 
972 Breakdowns sind eine Menge während einer Reise. Ist bei euch irgendwann einmal der Punkt erreicht gewesen, an dem ihr nicht mehr wolltet? Wie konntet ihr euch immer wieder motivieren?

Kaupo:
Wir haben nie wirklich daran gedacht, wegen der Breakdowns aufzugeben. Die Probleme haben uns den Leuten näher gebracht. Und wir haben Lösungen gefunden. Wir haben uns immer gegenseitig geholfen. Jeder hat Aufgaben übernommen. So ging es immer weiter.

Efy:
Es war sehr erstaunlich festzustellen, dass wir nach jedem Breakdown jemanden gefunden haben, der uns seine Hilfe angeboten und weiter geholfen hat. Es ist unglaublich, wie die Menschen helfen wollten. Das hat uns immer wieder motiviert, weiterzumachen. Die Menschen in Russland wollten auch, dass wir mit unseren Motorrädern nach New York kommen, nachdem sie sie repariert hatten. Die Breakdowns waren unsere Motivation. 

MopedTravel: 
Zweieinhalb Jahre weg von zu Hause, was bedeute das für eure Familien?

Efy:
Das war kein Problem. Mein Vater war sehr begeistert von der Idee. Er hat uns auch in den Staaten besucht. Elisabeths Vater war auch dort. Kaupo hat seiner Mutter erzählt, dass er ein Jahr weg sein würde. Dann, nach einem Jahr, hat der ihr gesagte dass er noch ein weiteres Jahr unterwegs sein würde. Ich bin aber sicher, dass die Familien jetzt froh sind, dass diese Reise vorbei ist. Wir haben eine große Sammlung an E-Mails unserer Mütter, die sich natürlich Sorgen machten.

Kaupo:
Mein Vater war begeistert von unserer Reise. Er hat mir auch ein paar Geschichten von seinen Reisen durch Georgien, Russland und Kasachstan erzählt. Natürlich hatte meine Mutter Angst. Die Väter waren alle davon getrieben, uns anzuspornen und die Mütter haben sich wohl etwas mehr Sorgen gemacht. 

Bild links:
Aus Flyer zum Film "Auf dem Landweg nach New York", Rechte "LEAVINGHOMEFUNKTION.COM"
MopedTravel: 
Efy, was war Dein Job während der Reise?

Efy:
Eine spezielle Aufgabe hatte ich nicht, außer die Breakdowns zu dokumentieren und zu zählen. Ich habe sie alle an Hand einer Liste in einem Formular nach Schwere katalogisiert. Nachdem wir Georgien verlassen haben, haben wir diese Liste regelmäßig zur Koordination per Mail nach Hause verschickt, so dass man dort unsere Reise nachvollziehen konnte. 



MopedTravel: 
Euren Regisseur habt ihr erst nach eurer Reise kenne gelernt. Wie muss ich mir das vorstellen?

Kaupo:
Nach der Reise haben wir damit begonnen, Präsentationen vorzuführen. In der Schweiz haben wir an einem Wettbewerb teilgenommen. Daniel war auch dort. Er hat eine Präsentation und einen Film über Papua-Neuguinea vorgeführt. Er war vorher mehrer Monate in diesem Land. Auf diesem Wettbewerb haben wir uns kennen gelernt. Er wusste, wie man Filme vertont und bearbeitet und war bereit, mit uns zu arbeiten. 

Efy:
Es war ein hartes Jahr, in dem wir mit Daniel zusammen gearbeitet haben. (lacht) Und jetzt sind wir auf unserer Promotion Tour. Es war eine gute Zusammenarbeit mit unserem Regisseur. Und es war gut, dass jemand von außen auf unsere Arbeit geschaut hat. 

MopedTravel: 
Vielen Dank für das Interview. Es war ein sehr interessantes Gespräch mit euch. 

Der Redakteur des Films „972 Breakdowns - auf dem Landweg nach New York“, Dr. Daniel von Rüdiger, hat die vielen einzelnen Filme und Ideen der Gruppe koordiniert und daraus mit ihnen zusammen einen mehr als nur sehenswerten, authentischen Film kreiert. Er sagt dazu:

„Ich habe die fünf Künstlerinnen und Künstler bei einer Vortragsreise kennen gelernt. Ich war längere Zeit in Papua-Neuguinea und habe darüber berichtet. Auf derselben Veranstaltung hat die Gruppe etwas über ihre Fahrt erzählt. So sind wir zusammen gekommen. Die jungen Leute haben mir berichtet, dass sie Interesse daran hätten, aus ihrem Material einen Film zu machen. Sie hatten sich vorher Arbeiten von mir angeschaut und waren von meiner Art der filmischen Gestaltung wohl angetan. 

Wir haben dann ziemlich schnell beschlossen, diese Arbeit zusammen anzugehen. Letztlich haben wir uns genauso naiv auf die Filmreise eingelassen, wie sie auf ihre Reise durch Osteuropa nach New York. Ich hatte vorher auch noch nie einen Langfilm, geschweige denn einen Kinofilm gemacht. Ein Jahr haben wir zusammen zu sechst an diesem Film gearbeitet. Den Großteil der Zeit habe ich bei der Gruppe in Halle verbracht. Ich musste mich natürlich auch erstmal durch über hundert Stunden Filmmaterial wühlen und immer wieder kürzen. 

Die Gruppe hat sich beim Filmen selbst dokumentiert, ohne etwas zu spielen. Es gab kein Drehbuch. Das macht die Arbeit authentisch, aber die Auswahl schwieriger. Mir hat das Material von Anfang an besonders gut gefallen, gerade weil es so authentisch ist. Elisabeth, die das meiste gefilmt hat, hat ein sehr gutes Auge und es war mir eine Ehre, mit ihren Filmaufnahmen zu arbeiten. 

Jetzt sind wir auf einer Promotion Tour. Der Film läuft seit dem 3. September in den Kinos. Später wird es noch eine DVD dazu geben. Der Soundtrack meiner Band 0101 ist auch schon draussen und kann auf der Webseite www.972breakdowns.com auf Vinyl und CD erworben werden. Der Film wurde zusätzlich in englischer Sprache produziert, so dass wir uns im Angebot später breiter aufstellen und auch das nicht deutschsprachige Ausland bedienen können.“

Dr. Daniel von Rüdiger 

Bild rechts: Dr. Daniel von Rüdiger
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