Mythos Nordkapp

Günter Heumann-Storp • Aug. 20, 2020

28. Tag der Norwegenreise - der Mythos Nordkapp

20. August 2020

Das Nordkapp - ein nicht nur historischer Abriss - 

Das Kapp heute hat viele Facetten
Man kommt zum Ziel der Träume über asphaltierte Straßen. Ein Abenteuerfeeling bei der Anfahrt zur stählernen Kugel, die für viele Fernreisende die Welt bedeutet - was sie ja auch darstellt - entsteht größtenteils im Kopf. Ungemütlich wird es nur noch, wenn das Wetter nicht mitspielt oder plötzlich ein Sturm aufzieht. Dieses zweifelhafte Vergnügen hatte ich gestern. Und habe es schadlos überstanden. 

Das Kapp als Mythos
Dennoch, das Kapp ist ein Mythos, ein glücklich erreichtes Ziel, etwas, was einen Endpunkt darstellt, an dem man sich festhalten kann. Unter der stählernen Weltkugel vereinen sich Menschen in der Freude, haben gemeinsam Spaß, sind einfach glücklich. Ich konnte das gestern Morgen beobachten. So viel Kontakt zu völlig unbekannten Reisenden hatte ich in Corona Zeiten schon lange nicht mehr. Ehrlich, unaufdringlich, einfach nur nett und respektvoll. Natürlich werde ich den Paaren und Einzelreisenden gerne die Dronenbilder übersenden, um die sie mich gebeten haben. Vielen Dank für die netten Gespräche. 

In aller Frühe unterwegs
Man muss früh zum Kapp, um das zu erleben, vor dem Massentourismus, der Dank der guten Zufahrtswege irgendwann einsetzt. Um 11 Uhr öffnet das Museum die Pforten. Dann wird es voller. Ich habe Heiko kennen gelernt, eine Zufallsbekanntschaft, ein kurzer, aber intensiver Kontakt. Irgendwann klopfte es am Dienstagabend an der Tür zu meiner Holzhütte. Das war nicht etwa der Amazon Paketdienst.Heiko stand da und wollte sich einfach nur vorstellen. Wir beschlossen, am nächsten Morgen gemeinsam die letzten Meter zum Nordkapp hoch zu fahren, haben uns dann am Mittwochmorgen unterstützt, Fotos gemacht und Einstellungen ausgesucht. Wenn sich Motorradfahrer so über dieses Medium begegnen, ist das einfach nur schön. Heiko, ich wünsche Dir auf Deiner Fahrt weiter alles Gute. Vielleicht hören wir noch einmal voneinander.

Ich habe den nördlichsten Punkt der westlichen Hemisphäre aber auch anders erlebt, gestern Abend, als ich hochgefahren bin, um noch einmal ein Bild der untergehenden Sonne vor der Kulisse des Nordkapp zu schießen. Scharen völlig losgelöster Besucher haben die Weltkugel besetzt, okkupiert. Party machen dort oben, laut, egal, wer sonst noch da ist. Das wurde bereits in den Reiseführern beschrieben. Nun hatte ich diese Einstellung auch live. Ich wollte mir meinen guten Eindruck nicht kaputt machen lassen und bin schnell wieder gefahren, mit stimmungsvollen Bildern im Gepäck.

Was war das Kaps früher?
Die Geschichte dieses Ortes wird im Museum erzählt, das als großes Zentrum der Weltkugel vorgelagert ist. Nein, es war nicht immer so einfach wie heute, an das Ziel der Träume zu kommen. 

Francesco Neri, der erste „Tourist“
Der erste Besucher war ein italienischer Pfarrer - Francesco Negri- der 1664 den beschwerlichen Weg zum Nordkap auf sich nahm. Aber schon Ende des 18. Jahrhunderts wurde in betuchten Kreisen die Reise zum Nordkap zu einem Expeditionsereignis, einem besonderen Event für Reiche und Mächtige, würde man heute sagen. Inklusive eines Champagner Umtrunks in einer eigens dazu errichteten Champagner Halle, wenn man am Ziel war. Dennoch, die Anreise konnte nur mit dem Schiff erfolgen. Der Aufstieg zum Plateau war beschwerlich. Zu sehen gab es damals nur die stählerne Weltkugel, eine Marmorbüste des Herzogs von Orleans und einen kleinen Obelisken zum Gedenken an König Oskar II..

Kinder der Erde
Heute - seit 1989 - stehen auf dem Plateau die Skulpturen der „Kinder der Erde“. Sie symbolisieren die grenzüberschreitende Freundschaft, Hoffnung, Freude und Zusammenarbeit. Und damit schließt sich für mich auch ein Kreis. 
Um es mit einem Zitat von Francesco Neri zu sagen: „Und hier stehe ich endlich an der äußersten Spitze der Finnmark - ja, am Ende der Welt…“

Die Reise ist für mich allerdings - im Gegensatz zu Francesco Neri - nicht zu Ende. Ich habe sie auch nicht als bloßes Abklatschen am Kapp und zurückfahren verstanden. Gottlob muss ich das auch nicht und kann mir Zeit nehmen. Das ist ein Glück, das viele andere nicht haben.

Was mir für die Weiterreise beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte, war das Corona Virus. Die Weiterfahrt über Finnland ist nur noch bis Montag, dem 24. August 2020, möglich. Dann machen die Finnen wegen der gestiegenen Infektionszahlen in Deutschland die Grenzen auch für einreisende Deutsche dicht. Da ich nur gut 200 Kilometer von der Grenze entfernt bin, ist das am 20. August gottlob kein Problem. Und wovon reden wir eigentlich. Im schlimmsten Falle hätte ich durch das wunderschöne Norwegen zurückfahren müssen. 

Die Fahrt geht also morgen wie geplant weiter, über Finnland und die Baltischen Staaten mit einer Fährverbindung von Helsinki nach Tallinn. 

Aber heute sehe ich mir noch einmal die Finnmark an, dieses unwirkliche Fleckchen Erde mit den moosbewachsenen Hügeln, den allgegenwärtigen Rentierherden und den freundlichen Menschen.

Viele Grüße 


von Günter Heumann-Storp 18 März, 2024
Saisoneröffnung bei BMW Vogelsang Bei immerhin trockenem Wetter aber kühlen Temperaturen startete BMW Vogelsang am Samstag in die Motorradsaison. Technisch gab sich die Ehre, was in der Szene Rang und Namen hat. Neben vielen aktuellen Modellen des bayerischen Marktführers konnten sich die zahlreichen Besucher auch an beindruckend mächtigen Indian Maschinen erfreuen. Wer es weniger klotzig, dafür aber deutlich urbaner mag, für den hat die Firma Vogelsang viele Modelle der Marke Vespa anzubieten. Fans der motorisierten Zweiradszene, was wollt ihr mehr. Und was war mit Benzingesprächen? Natürlich wurde auch daran gedacht. Ein Treffen der Szene ohne Grillwurst und Getränk an zünftigen Tischen geht schließlich gar nicht. Und ganz nebenbei zeigte der eine oder andere Mechaniker, dass er durchaus auch als Grillmaster eine gute Figur machen kann. Fotos: MopedTravel.de Copyright Günter Heumann-Storp
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