Die Wirren des kleinen Corona
Günter Heumann-Storp • Mai 09, 2020
Die Wirren des kleinen Corona
Ihr glaubt es nicht, was mir passiert ist. Corona treibt mächtig Blüten, manchmal zum Lachen, manchmal weniger.
Die Ostseeumrundung und der Virenpool
Dass meine geplante Ostseeumrundung ins Wasser, oder besser gesagt, in den Virenpool, gefallen ist, gehört zu den weniger witzigen Pandemiefolgen. Polen - Estland - Lettland - Litauen - St. Petersburg - Finnland - Norwegen mit dem Nordkap - Schweden und Dänemark müssen weiter auf meine GS und mich warten. Tausende ungefahrener Kilometer liegen traurig auf der Straße. Aber momentan würde ich mich länger in Quarantäne befinden als auf der Route, wenn man mich überhaupt ins Land - oder besser in die Länder - lässt.
Deutschland ist auch schön
Ein Silberstreif am Horizont zeichnet sich ab. Deutschland ist schließlich auch schön. Man muss sich nur daran erinnern. Ostseeumrundung war gestern, Moped goes Grenze, die deutsche Grenze. Die vielen Bundesländer versprechen malerische Landschaften, facettenreiche Eindrücke und unzählige Sehenswürdigkeiten. Einfach? Weit gefehlt! Corona goes everywhere, Verwirrung inclusive.
Die vielen Sonnentage im Mai lassen meine Planungen konkret werden. Ab dem 11. Mai sind die Campingplätze wieder geöffnet. Das Moped scharrt, die Kamera klappert. Die Reise muss beginnen. Corona goes away. Nicht nur vor mir, sondern auch auf meinem Rechner nimmt der erste Teil der Fahrtstrecke Gestalt an. 1000 interessante Kilometer liegen vor mir. Heede, Hinte, Itzehoe, Bovenau, Timmendorfer Strand und Danske, das sind Herausforderungen. St. Petersburg ist ein Klacks dagegen. Direkt am 11. Mai will ich los. Mit meiner Gattin im Begleitfahrzeug. Sie freut sich drauf, die Hunde auch. Nur noch ein bisschen Planung, das muss sein.
Gelbe Engel
Was macht man, wenn man sich auf der Reise nicht in den Corona-Wirren verfangen will und einfache, schnelle Lösungen sucht? Ich rufe den ADAC an. Die gelben Engel wissen alles, sofort, immer. Die Hotline präsentiert mir einen himmlischen Mitarbeiter, der hörbar so gar keine Lust hat, ein Telefonat zu führen. Nein, auch Engel wissen nicht alles. Er weiß nicht, wann in Mecklenburg-Vorpommern die Campingplätze geöffnet sind. Das müsse er erst einmal googeln. Wie bitte? Der gelbe Engel googelt? Ich bedanke mich für die erschöpfende Auskunft und beende das Telefonat. Googeln kann ich auch.
Ich bin Punkt vier
Die nächste Idee reift. Ich rufe auf einem Campingplatz in Mecklenburg-Vorpommern an. Eine Dame am anderen Ende der Leitung ist freundlich. Das ist ein gutes Zeichen. Doch dann kommt die ernüchternde Auskunft. "Mac Pomm" öffnet die Plätze erst ab dem 25. Mai. Nur Dauercamper mit Wohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern sind jetzt schon willkommen. Ich gehöre zur Phase vier des Plans der Regierung. Der sieht die Öffnung für Gäste aus anderen Ländern eben erst ab dem 25. Mai vor. Ich bin auf einen Schlag geerdet.
Beamtenmikado
Aufgeben gilt nicht. Dann muss ich eben erst durch Nordrhein-Westfalen reisen. König Armin hat schließlich viele Lockerungen nicht nur versprochen, sondern auch durchgesetzt. Zwischenstation Ostwestfalen klingt doch gut. Viel besser als St. Petersburg. Und so nah. Ich rufe auf einem Campingplatz in der Nähe der Stadt an, die es an sich gar nicht gibt, Bielefeld. Ab dem 11. Mai, so das königliche Dekret, seien die Campingplätze in Nordrhein-Westfalen wieder geöffnet. Da wird man doch ein Plätzchen ergattern können. Wieder erreiche ich eine Dame der Rezeption am anderen Ende der Leitung. Ein gutes Zeichen, sie ist freundlich. Natürlich, offiziell sind die Plätze ab dem 11. Mai geöffnet. Aber das Ordnungsamt hat von der Öffnung aus der Zeitung erfahren und nun natürlich noch keinen Hygieneplan. Ich könne es ja am Donnerstag wieder versuchen.
Macht nichts, Ordnungsämter gibt es viele und die Externsteine sind auch schön. Moped goes Externsteine. Die Schlagzeile hat was. Erneut rufe ich auf einem Campingplatz meiner Wahl an. Und was erfahre ich? Das Ordnungsamt hat noch keinen Hygieneplan. Ich habe mich im Beamtenmikado verfangen.
Die Rettung
Was tun, sprach Zeus. Ich habe eine zündende Idee. Auf einem Campingplatz im Sauerland, am schönen Hennesee, sind wir Dauercamper. Mit einem Verwalter und einer Ordnungsbehörde, die einen Plan, zumindest einen Hygieneplan, haben. Moped goes Sauerland, endgültig, es reicht. Die wenig vereinigten Staaten von Deutschland haben mich geschafft, vorerst. Aber ich gebe nicht auf. Irgendwann...
Saisoneröffnung bei BMW Vogelsang Bei immerhin trockenem Wetter aber kühlen Temperaturen startete BMW Vogelsang am Samstag in die Motorradsaison. Technisch gab sich die Ehre, was in der Szene Rang und Namen hat. Neben vielen aktuellen Modellen des bayerischen Marktführers konnten sich die zahlreichen Besucher auch an beindruckend mächtigen Indian Maschinen erfreuen. Wer es weniger klotzig, dafür aber deutlich urbaner mag, für den hat die Firma Vogelsang viele Modelle der Marke Vespa anzubieten. Fans der motorisierten Zweiradszene, was wollt ihr mehr. Und was war mit Benzingesprächen? Natürlich wurde auch daran gedacht. Ein Treffen der Szene ohne Grillwurst und Getränk an zünftigen Tischen geht schließlich gar nicht. Und ganz nebenbei zeigte der eine oder andere Mechaniker, dass er durchaus auch als Grillmaster eine gute Figur machen kann. Fotos: MopedTravel.de Copyright Günter Heumann-Storp
Die Messe "Reise und Camping" in Essen ist Geschichte, aber nur für das Jahr 2024. Es ist Zeit für einen Rückblick: 85.000 Besucher konnte sich in diesem Jahr ausgiebig über Reiseziele und Campingmöglichkeiten informieren. Natürlich durften auch die passenden Fahrzeuge dazu nicht fehlen, angefangen vom Fahrrad Reisemobil bin zum luxuriösen Camper. Gleich am Eingang wurden die Besucher passend eingestimmt, mit kulinarischen Appetithappen. Hungrig musste wahrhaftig niemand durch die Messehallen streifen. Für Gaumenfreuden war gesorgt. Das Fazit des Veranstalters: "Reisen, Campen und Radfahren stehen bei den Deutschen und speziell an Rhein und Ruhr weiter hoch im Kurs." Dem kann MopedTravel nicht widersprechen. Motorradreisen, das heisst auch campen. Und Infos dazu gab es mehr als genug. Fotos: MopedTravel.de Copyright: Günter Heumann-Storp Zusatz: Fotos sind Situationsaufnahmen und stellen keine Werbung für das situativ mit abgebildete Produkt dar.
Es ist vorbei... Die Messe "Motorräder 2024" in Dortmund hat ihre Pfoten geschlossen. Es ist Zeit für ein kurzes Résumé: Bei gutem Wetter sind insgesamt 103000 Besucher in die Messehallen geströmt und haben Motorräder, Bekleidungsstände und Accessoires zum Leben erweckt. Ein vielfältiges Angebot bis hin zu Reiselektüre und Club Betreuung sorgte dafür, dass für jeden etwas Interessantes dabei war. Zu sehen gab es auf jeden Fall genug, wenn auch nicht alle großen Händler ihre Waren präsentiert haben. So fehlten die Zubehörgiganten Polo und Louis. Auch Touratech zeigte sich nicht. Zehntausende Motorradfahrer, so der Veranstalter, hat das allerdings nicht gestört. Sie konnten sich über viele Neuheiten der großen Motorradhersteller informieren oder aber ganz einfach Kontakte auf dem im Freigelände neu eingerichteten Motorradtreff knüpfen. Die neue Messestruktur mit großzügigen Übergängen zu den Hallen sorgte zudem für eine entspannte Atmosphäre. Wir sehen und 2025, an alter Stelle... Eure Redaktion "MopedTravel" Fotos: MopedTravel.de Copyright: Günter Heumann-Storp Hinweis: Gefertigte Messebilder sind Übersichtsaufnahmen und stellen keine markenspezifische Werbung dar.
Die Isle of Skye ist die größte Insel der inneren Hebriden, und eine Besonderheit dazu. Viel Spaß mit dem Reel Film und Fotos: MopedTravel.de Copyright Günter Heumann-Storp
Schottlands Schlösser und Burgren sind so vielfältig und beeindruckend wie das Land selbst. Viel Spaß mit dem kleinen Reel nur einiger dieser historischen Zeitzeugen. Fotos: MopedTravel.de Copyright Günter Heumann-Storp
Was ist UBBOM, mehr als nur ein Motorradtreffen.
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